KRITIKEN

AUFSTAND

WaLuLiSo war kein Spinner

WaLuLiSo war kein Spinner

Es ist großartig, wie Fabian – „Tatort“-Regisseur und Drehbuchautor (etwa von Kehlmanns „Ich und Kaminski“) an diese wahre Geschichte anschließt, indem er den Straßenbahner Hans Braunbrenner einsetzt.

Braunbrenner hatte ihn einst mit einer Notbremsung auf der Ringstraße vor dem verfrühten Tod bewahrt. Damals sprang so was wie ein Funke auf ihn über, ein gewissermaßen. Nach seiner Pension mietete er WaLuLiSos alte „Wohnung“ und wurde ein ähnliches Original wie er, genannt „Der Prophet“.

Aber bitte sehr, es muss wohl gewarnt werden in diesen Zeiten: Wien privatisiert die Wasserleitungen, Böses liegt in der Luft, „der Prophet“ spürt es, weiß Genaueres über die neue Energiefirma – und wird aus dem Verkehr gezogen. Seine Bekannte, die Buchhändlerin, sucht ihn und tritt eine gewaltige Lawine los.

Und das Ergebnis ihres notwendigen Widerstands? Die letzten Seiten, auf denen eine neue Regierung antritt, sind – Pardon – zum Kotzen: Die Demokratie ist weit weg.

Fabian Eder hätte nicht gar so „breit“ werden müssen. Der 50-Jährige hat das Zeug, Leben aus nahezu nichts zu schaffen.

Peter Pisa, KURIER

Fabian Eder: „Aufstand“ BraumüllerVerlag. 200 Seiten. 19,90 Euro.