Autor: FabianEder

Gedanken

Sonntag, 30. Jänner 2022, 9:05 auf Ö1 Ursula Burkert hat anlässlich des Kinostarts meines neuen Films DER SCHÖNSTE TAG mit mir über Narrative, Kommunikation, Erinnerungen – Wahrheit und Lügen gesprochen und hat daraus eine einstündige „Gedanken“ – Sendung gemacht, die am Sonntag ausgestrahlt wird und in der Folge 7 Tage lang auf oe1.orf.at abrufbar ist.…
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Der schönste Tag

Kinostart „Österreich – Erstes Opfer des Nationalsozialismus“ – das ist das Kernthema des Selbstverständnisses jenes Landes, das Hitler als erstes mit wehenden Fahnen und zum Himmel gestreckten Armen empfing: Nation, Volk und Rasse – Sieg Heil! Denkmäler, Gedenkveranstaltungen und dazwischen die Hilflosigkeit der stumpfen Erinnerung.Was tun mit der Lüge, wohin mit dem Schmerz, und warum…
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Meine Schuhe sind kaputt
oder:
Die sinnlose Aneinanderreihung von Landschaft

Eine sinnlose Aneinanderreihung europäischer Landschaften zieht an mir vorüber. Dazwischen zu Gedenkstätten herausgeputzte Konzentrationslager. Besucherhorden irren in Grüppchen verloren über den Appellplatz des KZ Dachau. Die Kantine in Mauthausen in ein Fundament aus Beton gegossen, betrieben von der Diakonie. Überall betroffene Schüler, die pietätvoll flüstern, Lehrer, die mit leisen Stimmen dozieren.  Tausende Kilometer, so viele…
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Wir schaffen das

Am 12. November 2019 wurde der Film „Keine Insel“ an der Uni Bonn im Rahmen einer Ringvorlesung gezeigt, zu der ich eingeladen war. Folgenden Text habe ich zu dem Film verfasst, um die politischen Entwicklungen seit dem Erscheinen des Films zusammenzufassen.

Über Grenzen

Eine Grenze ist eine – letztlich willkürliche – Behauptung. Sie trennt Gebiete von einander ab, sie separiert verschiedene und manchmal auch unterschiedliche Gemeinschaften. Eine Grenze ist eine erdachte Linie, und sie bleibt ein Gedankenkonstrukt, auch wenn man sie durch eine bauliche Maßnahme manifestieren möchte, einen Zaun, oder eine Mauer.

Ein österreichisches Gedenkjahr

Es ist ein merkwürdiges Gedenkjahr, das sich dem Ende zuneigt, wenn wir uns in diesen Tagen an die Novemberpogrome des Jahres 1938 erinnern, an jene Nacht, in der schon wenige Monate nach dem frenetisch bejubelten Eintritts Österreichs in das Deutsche Reich die Auslöschung der Juden besiegelt wurde – eine lange gepflegte Polarisierung durch Worte schuf eine schreckliche Realität. Dabei hat…
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Ein österreichisches Märchen

Zum Weltflüchtlingstag 2018 ES WAR EINMAL Es war einmal ein kleines Land, das hatte schlaue Bürger. Das Land war bedroht. Die Bürger waren sich einig, dass ihr wertvollster Besitz eine wunderschön klingende Glocke war. Um diese vorsorglich vor den Feinden zu schützen, beschloßen sie, die Glocke in einem See zu versenken, mit der Absicht, sie…
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Zehntausend

Pamphlet auf die Flüchtlingspolitik anläßlich der Einladung zur Aschermittwochsveranstaltung der Gebrüder Moped in der Kulisse in Wien.  Die Quadratur zynischer Heuchelei Die Einladung hierher war für mich Grund genug zu reflektieren, was mich dabei so aufregt, und noch einmal darüber nachzudenken, wie sich die Situation entwickelt hat. Dabei ist mir aufgefallen, dass wir bis zum…
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Das Mädchen mit der grünen Hose

Die Gräber am Friedhof der Insel Lampedusa sind die von Fischern, mitten unter ihnen die letzte Ruhestätte des „Unbekannten Einwanderers“, datiert mit dem 29. September 2000. Die Tore der FESTUNG EUROPA sind fest verschlossen, und tagtäglich ertrinken Menschen im Mittelmeer. 2012 schreibt Giusi Nicolini, die Bürgermeisterin von Lampedusa, einen aufrüttelnden öffentlichen Brief, der jedoch kein…
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Das Märchen vom guten Österreicher

Wir überblickten die Hügel, die den kleinen Ort zu unseren Füßen umgaben. Gerade Kanten, saubere graue Steinflächen und ein in weißen Marmor gehauenes Relief, an dessen Ende sich ein kleines, quaderförmiges Gebäude befand. Und die einzige Tür an diesem Ort. Es war der 16. Juni, ein wolkenloser Montag.Zwei Jahre zuvor, im Frühling 2012, hatte die…
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